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Die doppelte Simcard: Alles über Dual-Simkarten-Handys

Dual-SIM-Karten

Bei Dual-SIM-Mobiltelefone wird zwischen zwei Modulen unterschieden: Active-Modul und Standby-Modul.

Die Dual-Active-Technik ermöglicht es, einen eingehenden Anruf auf der einen Simkarte anzunehmen, während mit der anderen Simcard telefoniert wird. In diesem Fall kann auch zum zweiten Anrufer gewechselt werden. Telefonkonferenzen funktionieren über beide Sim-Karten zur gleichen Zeit jedoch nicht. Auch eine mobile Internetverbindung kann immer nur über eine der beiden SIMs aufgebaut werden. Der Nachteil bei der Dual-Active-Technik: Geräte mit solch einem Modul benötigen häufig mehr Energie, da beide Funkteile permanent auf Empfang sind. Die Mobiltelefone verfügen demnach entweder über einen größeren Akku und wiegen damit mehr. Oder die Geräte müssen öfter geladen werden.

Ein Großteil der neueren Dual-SIM-Karten-Smartphones nutzt die sogenannte Dual-Standby-Technik. Die Geräte verfügen zwar über zwei Sim-Schächte, aber nur über einen Funkteil beziehungsweise über eine Sende-Empfangseinheit. Durch das technische Verfahren Zeitmultiplexing ist das Smartphone dennoch dazu in der Lage, sich mit beiden SIM-Karten gleichzeitig in die jeweiligen Netze einzuwählen.

Dual-Standby bedeutet aber auch: Die eine Sim-Karte ist inaktiv, während über die zweite Sim-Karte telefoniert oder gesurft wird. Oder anders ausgedrückt: Während eines Telefonats ist der Nutzer unter der zweiten Nummer nicht erreichbar. Auch beim zeitgleichen Aufbau einer Datenverbindung gibt es Einschränkungen, da die aktive Sim-Karte die Leitung belegt. Damit aber kein wichtiger Anruf verpasst wird, richten die Anbieter automatisch eine Weiterleitung ein. So klopft der Anrufer an.

Vorteile von Dual-SIM-Karten

Die Dual-Sim-Funktion hat viele Vorteile. Einer der größten Vorteile gegenüber Smartphones mit nur einer Sim-Karte ist die getrennte Nutzung. So kann ein Smartphone mit Dual-Sim-Funktion gleichzeitig geschäftlich und privat genutzt werden. Damit spart sich der Nutzer ein zusätzliches Handy – etwa für die Arbeit oder für das Privatleben.

Ein weiterer Vorteil ist das Tarif-Sharing. Das Dual-Sim-Smartphone kann mit zwei getrennten Simkarten für Telefonie und mobile Datendienste genutzt werden. So lassen sich sehr günstige Tarifangebote miteinander kombinieren, sogar in unterschiedlichen High-Speed-Breitbandnetzen. Dual-SIM-Handys können auch so eingestellt werden, dass nur eine Sim-Karte ins Internet darf. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn für die andere Simcard keine Daten-Flat gebucht ist, sondern diese ausschließlich mit einem Telefon-Tarif bestückt ist.

Nachteile von Dual-Simkarten

Ein Nachteil bei Dual-Sim-Geräten ist, dass eine schnelle mobile Internetnutzung nur über eine Simcard – meistens die Hauptkarte – möglich ist. In der Regel ist die zweite Sim Card ausschließlich für die GSM-Nutzung freigeschaltet. Nur wenige Smartphones bieten bei der zweiten Simkarte eine UMTS-Unterstützung an. Zweifache LTE-Nutzung bei einem Dual-Sim-Gerät ist in Europa noch nahezu eine Rarität. Weiter gilt es zu beachten, dass Messenger wie WhatsApp immer nur mit einer einzigen Telefonnummer verknüpft sein dürfen.

Bei neueren Smartphones wird die zweite Simkarte oftmals über einen Slot an der Seite des Gehäuses eingeschoben. Aber: Dieses Gehäuse ist nicht nur Steckplatz für die zweite Sim, sondern auch für eine SD-Speicherkarte. Das heißt: Der Nutzer muss sich entscheiden. Entweder Dual-Sim-Funktion oder mehr Speicherkapazität.

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass mitunter zwei unterschiedliche Simkarten-Formate in einem Dual-Sim-Gerät zum Einsatz kommen. So passt in einem Slot beispielsweise eine Mini-Sim, während der andere Steckplatz nur für eine Micro-Simcard gedacht ist.

Nutzen und Funktion von Dual-SIM-Karten-Mobiltelefonen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Dual-SIM-Karten-Smartphone zu nutzen. In der Regel wird eine SIM-Karte als Hauptkarte festgelegt. Diese wird dann automatisch für Telefonie und SMS eingesetzt. Soll eine andere Karte genutzt werden, muss der Nutzer diese vorher im Menü auswählen.

Werden die SIM-Karten geschickt eingesetzt, kann der Nutzer Geld sparen. Für mobiles Surfen kann beispielsweise ein Datentarif mit einer reinen Internet-SIM-Karten eingesetzt werden. Ebenfalls lohnenswert ist eine günstige Sim-SIM-Karten vom Discounter, die je nach Aktion wechselnd eingesetzt wird. Der Vorteil hier: Der Nutzer bleibt mit der Hauptkarte über die eigentliche Rufnummer erreichbar. Gleichzeitig kann er für abgehende Gespräche oder für mobiles Breitband-Internet die günstigste Prepaid-SIM nutzen.

Dies ist vor allem dann eine gute Variante, wenn für die andere Simcard keine Internet-Flat gebucht ist, sondern diese ausschließlich mit einem Telefon-Tarif bestückt ist. Aber: Diese Trennung funktioniert nicht immer zuverlässig. Es kann vorkommen, dass der Nutzer über die Sim-Karte telefoniert, die für Telefonie vorgesehen ist, und das Smartphone während des Gesprächs über diese Simcard E-Mails und Updates herunterlädt. Dadurch entstehen unerwartete Kosten. Um diese Situation zu vermeiden, ist es ratsam, die Datennutzung der betreffenden Sim beim Anbieter sperren zu lassen.

Ein weiteres Anwendungsszenario: Ein Smartphone mit Dual-Simcard-Funktion lässt sich gleichzeitig geschäftlich und privat nutzen. Dadurch spart sich der Nutzer das Herumtragen eines zusätzlichen Handys. Für die berufliche und private Erreichbarkeit gibt es zwei unterschiedliche Telefonnummern. Durch das Abschalten oder Herausnehmen einer Sim-Karte lässt sich das Dual-Sim-Smartphone auch gezielt auf eine Nutzung begrenzen – zum Beispiel am Wochenende oder im Urlaub, wenn man nicht geschäftlich erreichbar sein möchte. Praktisch: Bei manchen Smartphones kann der Nutzer für jede Sim-Karte einen eigenen Klingelton festlegen. Somit hört man, ob beispielsweise ein geschäftliches oder privates Telefonat eintrifft.

Angebot an Dual-Sim Card-Mobiltelefonen

Nahezu alle großen Smartphone-Hersteller haben Dual-Sim Card-Handys im Angebot – die neusten Modelle alle mit LTE-Unterstützung. Aber: Ein Großteil der Geräte ist nur für den asiatischen Markt bestimmt, da sich Dual-Simkarten-Handys dort großer Beliebtheit erfreuen.

Da scheint es naheliegend, sich hierzulande einfach ein Dual-Sim-Gerät aus China oder Indien importieren zu lassen. Auf Amazon oder Ebay gibt es zahlreiche solcher Import-Smartphones. Aber: Wer ein Dual-SIM-Smartphone aus Asien importieren lässt, sollte vorher auf die unterstützten 4G-LTE-Frequenzen achten. Der Grund: In Europa werden für den LTE 4G-Standard andere Frequenzen genutzt als in Asien. Das heißt im Umkehrschluss: Ein LTE-fähiges importiertes Gerät kann mitunter in Europa nicht für das LTE-Surfen genutzt werden. In Deutschland kommen für 4G-LTE die Frequenzen 800, 1800 und 2600 Megahertz (MHz) zum Einsatz. Diese Frequenzbereiche sollte das Smartphone unterstützen.