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Von Ladefehlern bis zur mobilen Ladestation: Alles über Smartphone-Akkus

Vor dem Laden muss der Akku komplett leer sein

Diese Annahme ist falsch. Richtig liegt man hingegen mit dem genauen Gegenteil. Das vollständige Entladen und Laden des Smartphone-Akkus schadet den heute gängigen Lithium-Akkus sogar. Der Grund: Die Elektroden werden beim Ladevorgang stark belastet, so dass sich die Akku-Lebensdauer deutlich verringert. Experten raten daher, den Akku stets in einem Ladebereich zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. Man sollte den Akku also nie vollständig entleeren und selten komplett aufladen.

Darf man den Akku auch über Nacht laden?

Viele laden ihr Smartphone über Nacht auf und lassen es somit bis zum nächsten Morgen an der Steckdose. Viele Nutzer fürchten dabei jedoch, dass sich der Akku dadurch überladen könnte. Das ist aber nicht zu befürchten, da eine Ladeschaltung dieses „Überladen“ verhindert. Sobald der Akku die 100-Prozent-Marke erreicht hat, schaltet das Smartphone die Stromzufuhr ab. Wenn der Akku also über Nacht voll ist, läuft er automatisch mit externer Energie aus der Steckdose weiter. Höchstens die Akkuleistung kann bei häufigem Über-Nacht-Laden davon zurückgehen (siehe Annahme 1).

Aber: Man sollte sein Smartphone nie über Nacht im Bett aufladen. Die entstehende Wärme kann dem Gerät und sogar dem Nutzer schaden, weil es schnell zu einem Wärmestau und sogar zum Brand kommen kann.

Man darf das neue Smartphone erst mit leerem Akku komplett aufladen

Diese Annahme ist prinzipiell richtig, weil die ersten Ladezyklen der Lithium-Ionen-Akkus die kritischsten sind. „Aber genau aus diesem Grund werden diese Zyklen bereits im Werk durchgeführt“, erklärt Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen. Dennoch: Die meisten Hersteller empfehlen bei Auslieferung, den Akku erst einmal vollständig zu laden. Das liegt daran, weil die Smartphones nicht voll aufgeladen verkauft werden.

Warme Heizungsluft verlängert die Lebenszeit des Akkus

Das Gegenteil ist der Fall: „Akkus sollten möglichst kühl gelagert werden. Zehn Grad Temperaturerhöhung verdoppeln die Alterungsgeschwindigkeit“, sagt Dirk Uwe Sauer. Experten empfehlen sogar, den Akku gut verpackt im Kühlschrank zu lagern. Das gilt im Übrigen auch für Laptop-Akkus. „Allerdings sollten sie dann nicht ganz leer sein. Bei ca. 20 Prozent Ladung lassen sich Akkus am besten lagern, wenn die Lebensdauer verlängert werden soll“, so Sauer. Vor dem nächsten Aufladen muss der Akku aber wieder Zimmertemperatur annehmen.

Kann man während des Ladevorgangs telefonieren?

Natürlich. Mit den Lithium-Ionen-Akkus kann problemlos während der Ladung telefoniert, gesurft oder gesimst werden. „Im Gegensatz zu den alten Akkutechnologien können Sie diese jederzeit laden, den Ladevorgang unterbrechen und dann wieder weiter aufladen“, sagt Matthias Baumann vom Tüv Rheinland. „Das macht dem Akku nichts.“

Das frisst den Akku auf

Jede Tätigkeit, die man mit dem Smartphone ausführt, verbraucht Strom – egal ob telefonieren, im Internet surfen oder fotografieren. Aber die mit Abstand größten Akkuverbraucher sind Apps. Am meisten verbrauchen dabei:

  • Spiele, bei denen Bildschirm, Prozessor und Grafikchip auf Hochtouren laufen.
  • Social Media wie Facebook, bei denen viele Daten im Hintergrund geladen werden.
  • Navigation, wo GPS und Bildschirm den Akku leer saugen.

So verlängert man die Akkulaufzeit

Display-Helligkeit dimmen

Ganze 30 Prozent der Akkuleistung beansprucht alleine der Bildschirm für sich. Daher ist es ratsam, das Smartphone-Display in den Einstellungen zu dimmen. Dies kann sich mitunter erheblich auf die Akkulaufzeit auswirken. In der Regel sind Displays sogar heller eingestellt, als es nötig wäre. Die volle Helligkeit ist nur bei starker Lichteinstrahlung sinnvoll – also zum Beispiel bei Sonnenschein. Viele Smartphones besitzen einen Lichtsensor, der die Helligkeit nach Bedarf automatisch einstellt, was wiederum zugunsten des Akkus geht.

Datenverbindungen nur aktivieren, wenn man sie nutzt

Je besser die Datenverbindung, desto schneller kann im Internet gesurft werden – desto mehr Strom verbraucht aber auch das Smartphone. Daher gilt: Unterwegs immer das WLAN ausschalten, wenn man es nicht braucht. Ist es aktiviert, sucht das Smartphone ununterbrochen nach bekannten WLAN-Netzen.

Beim Mobilfunk verbraucht LTE mehr Strom als 3G. Dadurch kann es ratsam sein, LTE einfach zu deaktivieren. Voraussetzung dafür ist natürlich ein stabiles und schnelles 3G-Netz mit HSPA oder HSPA+.

Auch Bluetooth sollte nur dann eingeschaltet werden, wenn es auch wirklich gebraucht wird. Dasselbe gilt für GPS. Die Standortbestimmung ist in der Regel nur für die Navigation oder Lauf-Apps notwendig. Ansonsten kann die GPS-Funktion aus bleiben.

Töne und Vibrationen ausschalten

Vibrationen und Töne verbrauchen Strom. Um Akkukapazität zu sparen, sollten diese ausgeschaltet werden.

Automatische Updates und Downloads vermeiden

Um Akkuleistung zu sparen, sollte man keine automatische Updates und Downloads durchführen lassen. Automatisierte Hintergrundaktivitäten sollten zudem optimaler Weise auf die Zeit verlegt werden, in der das Smartphone am Ladekabel hängt.

Mobile Lademöglichkeiten für den Smartphone-Akku

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Smartphone auch ohne Ladekabel und Steckdose unterwegs zu laden:

Powerbanks

Powerbanks sind kleine Zusatzakkus, mit denen sich das Smartphone einmal – mit größeren bis zu sechsmal – laden lässt.

Akku-Case

Mit dieser Schutzhülle ist das Smartphone nicht nur bei Stürzen geschützt, sondern es wird gleichzeitig auch mit Strom versorgt. Mit einem Knopf kann der Nutzer selbst entscheiden, wann der in der Hülle integrierte Akku aktiv werden soll. Nachteil: Die Hüllen gibt es bisher nur für wenige Smartphone-Modelle.

Dynamolader für Fahrräder

Mit einem USB-Fahrraddynamo wird Muskelkraft in Strom für das Smartphone umgewandelt. Nach einer halben Stunde Fahrradfahren kann ein kurzer Anruf getätigt werden.